
Am Montag, den 07.04.2025, haben wir mit unserer Klasse einen Stadtrundgang in Karlsruhe gemacht, um mehr über die Zeit des Nationalsozialismus und das jüdische Leben in Karlsruhe zu lernen. Um den Lerngang vorzubereiten, wurde die Klasse in acht Gruppen eingeteilt. In den Stunden vor dem Ausflug hat sich dann jede Gruppe mit einer Station des Stadtrundgangs beschäftigt und einen Vortrag für den Stadtrundgang vorbereitet.
Der Rundgang begann in der Nähe des Kronenplatzes, am Denkmal für die 1938 zerstörte jüdische Synagoge. Danach ging es zu den Überresten der ehemaligen jüdischen Schule in der Markgrafenstraße und dann weiter zum Marktplatz und dem Polizeipräsidium. Nach einer kurzen Frühstückspause liefen wir zum heutigen Karstadt. In diesem Gebäude war früher ein bekanntes Kaufhaus mit jüdischen Besitzern. Anschließend besuchten wir das Ständehaus, gingen dann zum Schlossplatz. Dort lernten wir etwas über die Bücherverbrennungen in Karlsruhe. Nach einer Pause im Schlossgarten gingen wir zum Engländerplatz und zum ehemaligen Wohnhaus des jüdischen Architekten Robert Curjel. Am Mühlburger Tor endete unser Rundgang.


An jeder Station haben wir kurz angehalten und einem Vortrag unseres Mitschüler*innen zugehört. Am Schlossplatz haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass dort 1933 viele Bücher verbrannt wurden, welche den Nazis nicht gepasst haben. Dort steht ebenfalls eine Stele als Andenken an dieses Ereignis. Wir haben gelernt, dass die Nazis Bücher verbrannten, die gegen ihre Ideologie waren. Dazu gehörten viele Werke von jüdischen oder linken Autoren, aber auch Bücher, die einfach nicht in ihre Vorstellung von Deutschland passten. Die Nazis wollten so verhindern, dass Menschen andere Meinungen haben oder über Dinge nachdenken, die ihnen nicht gefielen.
Am Ständehaus haben wir Ludwig Marum kennengelernt und erfahren, welche Gräueltaten mit den damaligen Politikern geschahen, um die Bevölkerung und Opposition mundtot zu machen. Dahingehend sind wir froh darüber, heute in einer liberalen Gesellschaft zu leben zu dürfen, in der es keine Meinungsunterdrückung und Gräueltaten eines Einparteienstaates oder einer Diktatur gibt.
Durch den Lehrgang haben wir viel darüber gelernt, wie der Nationalsozialismus die Menschenrechte und Meinungsfreiheit zerstörte. Besonders in Karlsruhe, wo auch eine Bücherverbrennung stattfand und wo auch viele jüdische Menschen verfolgt wurden, haben wir gemerkt, wie gefährlich es ist, wenn eine Gesellschaft versucht, das Denken der Menschen zu kontrollieren.
Insgesamt haben wir viel Neues über die NS-Zeit gelernt und gesehen, wo man heute noch Gebäude aus der damaligen Zeit stehen. Wir nehmen aus dem Projekt mit, dass es wichtig ist über die damaligen Ereignisse zu reden, damit genau sowas nicht nochmal passiert.

Auch die Entspannung kam nicht zu kurz….
Text: Verschiedene Schülerinnen und Schüler der 9c, zusammengestellt von C. Schäfer
Photos: C. Schäfer