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Geschwister Scholl

„Auf welche Schule gehst du?“

Die Geschwister Scholl Realschule Pfinztal ist nicht nur Pfinztalern ein fester Begriff. Auch Schüler aus den umliegenden Ortschaften und Gemeinden wie Jöhlingen, Wössingen, Grötzingen, Durlach oder sogar mit einemscholl2 noch weiteren Schulweg geben auf diese Frage dieselbe Antwort: „Ich gehe auf die GSR!“

Aber wer steckt eigentlich hinter dem Namen unsrer Schule? Und warum gibt es so viele Schulen, Plätze und Straßen in Baden-Württemberg, die ebenfalls nach den Geschwistern Scholl benannt wurden?

Wenn Geschichtsbücher oder Medien von den Geschwistern Scholl berichten, geht es in erster Linie um Hans und Sophie Scholl. Was nicht jeder weiß, ist, dass Hans und Sophie noch weitere Geschwister hatten, nämlich Inge, Elisabeth, und Werner. Ihre Eltern lebten ihnen vor, für ihren christlichen Glauben und ihre Überzeugungen einzustehen wie z.B. ihr pazifistisch gesonnener und demokratisch eingestellter Vater Robert. Von ihren Eltern haben die Geschwister äußerste Willensstärke und bedingungslosen Rückhalt mit auf ihren Lebensweg bekommen – etwas, ohne dass ihre mutigen und riskanten Taten im Zeichen des Widerstands gegen das Nazi-Regime nicht möglich gewesen wären. So band zum Beispiel der jüngere Bruder Werner Scholl eines Nachts unbemerkt der Justitia-Statue vor dem Ulmer Gerichtsgebäude eine Hakenkreuzbinde um die Augen. Am nächsten Tag sahen die Leute auf der Straße das Bild einer durch das Hakenkreuz erblindeten Justitia.

Doch letztlich waren es der 25-jährige Hans und die 22-jährige Sophie Scholl, die mit zahlreichen Aktionen der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ in die Geschichtsbücher eingehen sollten. Eines Morgens wurden sie in der Münchener Universität beim Verteilen von Flugblättern mit einem Aufruf zum aktiven Widerstand gegen Hitler vom Hausmeister der Uni überrascht und von der Gestapo verhaftet. Nur wenige Tage später, am 22. Februar 1943, kam es zu einem Schauprozess unter Vorsitz des Berliner NS-Richters Roland Freisler, der dafür bekannt war, Angeklagten äußerst voreingenommen gegenüber zutreten, sie anzuschreien und zu erniedrigen. Trotz der Gewissheit, dass sie am Ende des Prozesses ihr Todesurteil erwartet, legten die Geschwister Scholl für alle Aktionen der Weißen Rose ein umfassendes und mutiges Geständnis ab. Außerdem übernahmen sie die alleinige Verantwortung für die Flugblattaktionen, wodurch sie andere Mitglieder der Weißen Rose in Schutz nehmen wollten. Richter Freisler saß in diesem Prozess zwei jungen Menschen mit Idealen gegenüber, die sich von seiner diktatorischen Gewalt nicht einschüchtern ließen und ihrem Gewissen gefolgt sind.

„Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen“,
rief Sophie Scholl während ihrer Aussage vor Gericht in Richtung der schweigenden Zuschauer im Saal. Und Hans Scholl erklärte kurz vor seiner Hinrichtung: „Es lebe die Freiheit!“

Sophie und Hans sind die Namensgeber der Geschwister Scholl Realschule. Als Schulgemeinde sind wir stolz darauf, diesen Namen tragen zu dürfen. Gleichzeitig bedeutet der Name für uns auch eine Verpflichtung, nämlich im Sinne der Geschwister Scholl und der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ uns immer wieder an die Gräueltaten des NS-Regimes zu erinnern und uns entschlossen für demokratische Werte in Schule und Gesellschaft einzusetzen.