Bei einem Besuch des Wachsfigurenkabinetts in Berlin fragte eine Schülerin die andere vor der Figur Michail Gorbatschows, wer das denn sei. Eine ältere Dame reagierte völlig fassungslos und fragte, wie es sein könne, dass die jungen Leute ihn nicht mehr kennen.
Diese Episode zeigt ganz deutlich die Herausforderung des Geschichtsunterrichts: Die Inhalte in Geschichte werden immer mehr, die Zeit im Unterricht aber immer knapper. Wir als Lehrer müssen uns immer wieder die Frage stellen: Was kann ich weglassen und was muss unbedingt sein, damit unsere Schüler unsere heutigen Lebensverhältnisse verstehen können und eine ausreichende Allgemeinbildung mitnehmen? Zur Zeit unserer Schulgründung standen 20 Nachkriegsjahrzehnte auf dem Lehrplan – heute sind es sechs Jahrzehnte…
„Die Geschichte ist der beste Lehrer mit den unaufmerksamsten Schülern.“ Auch wenn Indira Gandhi hier eher nicht den Unterricht gemeint hat, ist es doch passend für unseren Alltag in der Schule. Geschichte ist laaaaaangweilig! Oh ja, mit diesem Vorurteil haben wir immer wieder zu kämpfen. Besonders freuen wir uns dann, wenn wir sehen, dass es wirklich ein Vorurteil ist und immer wieder interessierte Schüler aktiv dabei sind – ob im Unterricht, auf Exkursionen oder bei der Vorbereitung unserer Ausstellung über die letzten 50 Jahre.
Erfolgreich sind wir mit unserem Ansatz, Geschichte – wo immer möglich – vor Ort erlebbar zu machen. In jeder Klassenstufe steht ein außerschulischer Lernort auf dem Programm – Eindrücke, die bei den Schülern auch wirklich hängen bleiben. Hier ein paar Beispiele aus den letzten Jahren.
Im Fach Gemeinschaftskunde geht es darum, das Zusammenleben in unserer Gesellschaft kennenzulernen und zu verstehen. Hierbei kommt es uns besonders darauf an, dass die Schülerinnen und Schüler den Wert unserer Demokratie begreifen und vor allem deren Wert schätzen lernen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden auch in Gemeinschaftskunde Exkursionen durchgeführt. Vor allem die Studien-Abschlussfahrt in der zehnten Klasse spielt dabei eine wichtige Rolle.
(I.Schmidt/A. Stengel)