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Auf der Flucht

Eine Schüler-Theateraufführung der GSR und des LMG unter der Leitung von Sigrun Adriany-Antes

Endlich wieder Theater! Am 12.07. führte die gemeinsame Theater-AG des LMG und der GSR ihr Theaterstück „Auf der Flucht“ auf. In drei Aufführungen hatten die Schülerinnen und Schüler beider Schulen die Gelegenheit, sich in die Lebenswirklichkeit von Greta, einem Mädchen im zweiten Weltkrieg hineinzuversetzen – Erlebnisse, die so tiefgreifend und nachhaltig wirken, dass Greta selbst im hohen Alter noch in Panik gerät, wenn sie sich in beengenden Situationen befindet und in die Zeit von Krieg, Flucht und Bombenangriffen zurückversetzt wird:

Immer wenn Greta im Aufzug fährt, bekommt sie die alten beklemmenden Gefühle. Und als dieser dann auch noch stehen bleibt, bricht die 83jährige fast zusammen. Eine junge Journalistin ist so berührt von dieser inneren Not, dass sie Greta nach Hause bringt. Sie hört sich die Geschichte der alten Dame an, für die die Bilder der grausamen Flucht am Ende des 2. Weltkriegs 1945 nicht auszulöschen sind. Sie erzählt von ihrem Leben im Bombenhagel, in Luftschutzkellern und von Liebe, Hass und nationalsozialistisch verblendeten Menschen. Hunger und Vertreibung gehörten zum Alltag der Flucht. Da musste man sich Freunde suchen und genau beobachten, wer auf der richtigen Seite stand. Tja, allein auf sich gestellt, war das nicht einfach. Aber in all dem Pech hatte sie immer auch ungeheures Glück.

Im Herbst 2021, als alle theaterbegeisterten Schüler*innen nach der langen Durststrecke der Corona-Isolation endlich wieder zusammenkommen durften, schlossen sich die Theater-AGs der beiden Schulen spontan und voll motiviert zusammen, um das erste Mal eine gemeinschaftliche Inszenierung der beiden Schulen vorzubereiten.

Das Fluchtthema interessierte die Schüler und Schülerinnen besonders, – erschütternd und frappierend zugleich war die plötzliche Aktualität dann seit Februar, die auch einige Spielerinnen im ersten Moment ins Wanken brachte. Denn sie waren so tief berührt von den Kriegsberichten aus der Ukraine, dass sie erst mit etwas zeitlichem Abstand wieder wagten, in ihre Rollen zu schlüpfen. Das Vorbereitungsjahr war außerdem gezeichnet vom An- und Abschwellen der Gruppenstärke in Abhängigkeit von den jeweiligen Coronawellen.

Eine ganz neue Erfahrung dabei waren die Proben am Platz und mit Maske. Als dann auch noch Frau Adriany-Antes zwei Wochen ausgefallen war, war die Mehrheit kurz vor dem Aufgeben. Aber die Minderheit siegte und frei nach dem Motto: Wir schaffen das! Mit Hilfe vieler Wochenendproben konnten das Stück zur Aufführung gebracht werden. Es ist den Schülern und Schülerinnen dabei mit ihrem Spiel

gelungen, die Zuschauer zu berühren und zum Nachdenken zu bringen. Das Schicksal der Flüchtenden und die Angst vor Gewalt und Bomben wurde so deutlich, dass selbst bei den Schülervorstellungen gebannte Stille herrschte.

Die Gruppe ist über diesen Auftritten nicht nur zusammengewachsen, sondern an sich selbst gewachsen und jeder und jede für sich hat ihr persönliches Erlebnis mit nach Hause getragen und sich selbst ein wenig näher kennengelernt und erfahren, dass man viel mehr leisten kann, als man denkt und der Mensch doch viel mehr Seiten in sich trägt, als uns bewusst ist.

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